ZUwendung BEreichert

Das ehrenamtliche Tätigkeit auch der eigenen Seele gut tut, beschreibt Karin Straden eindrucksvoll in ihrem persönlichen Rückblick.

 

ZUwendung  BEreichert

… vor allem auch im eigenen Umfeld! Das wissen wir aus vielen ehrenamtlichen Beispielen, die auch Serviceclubs wie Rotary oder Lions, uva leisten. 

Als ich 2016 nach 26 Jahren in Südspanien wieder nach Tutzing zurückkam, war mir rasch klar, dass ich mir eine Aufgabe suchen wollte. Sinnstiftend sollte sie sein und mich selbst von meinen altersbedingten Veränderungen ablenken. Wo also wurde ich mit Mitte 70 noch gebraucht und konnte das auch physisch und psychisch bewältigen? Was würde mir selbst Kraft geben und meinem neuen Alltag auch ein wenig Struktur?

Wie es der Zufall wollte, lernte ich Armin Heil persönlich und die wunderbare Arbeit der Ambulante Krankenpflege Tutzing e.V. mit und für hilfsbedürftige Menschen kennen. Die Menschen, die betreut werden, und vor allem die Art und Qualität faszinierten mich, nahmen mir die Angst und Hemmschwelle vor Pflege- und Alteneinrichtungen, die ich lange in mir hatte. Ich lernte das Team und die Gäste der Tagespflege „Quint-Haus“ in Tutzing kennen und begann, mich 2x pro Woche nachmittags dort zu engagieren. In kürzester Zeit hatte ich „meinen Fanclub“ ins Herz geschlossen und sie mich. Die Gäste, die dort von dem kleinen, sehr engagierten Team liebevollst betreut und versorgt werden, kannten mich zum Teil noch von früher aus meinen Geschäftszeiten. Und das nach über 25 Jahren! Die Nähe wuchs – ich komme nun seit beinahe 8 Jahren in die Traubinger Straße 17. Die Menschen sind so unglaublich dankbar für ein Gespräch, kleine vorgelesene Anekdoten, ein Hand halten und zuhören, gemeinsame Übungen und Spiele – einfach für alles! Und mir geht dabei jedes Mal das Herz auf, wenn ich das Leuchten in ihren Augen sehe beim Wiederaufleben lassen von alten Erinnerungen oder den Tränen, die wir so dann und wann gemeinsam verdrücken. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Aufgabe noch wahrnehmen kann mit mittlerweile fast 85 Jahren und dass es mir selber trotz mancher Wehwehchen so gut geht. Wie schön zu sehen, mit welcher Fröhlichkeit und Leichtigkeit andere ihre Schicksale meistern, ohne zu jammern oder sich zu beklagen. 

Ich kann es nur jedem Mitbürger ans Herz legen, der nach einer Aufgabe sucht, die Menschen wirklich direkt zugutekommt und ihnen Zufriedenheit schenkt – probieren Sie es aus, ob sich dieses Gefühl von Dankbarkeit und Demut auch bei Ihnen so einstellt wie bei mir. Ich jedenfalls möchte diese Arbeit nicht mehr missen und hoffe, sie noch lange ausüben zu können. 

Karin Straden, Tutzing

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