Ein Blick hinter die Kulissen der Tagespflege – Unser Sozialpraktikum bei der Ambulanten Krankenpflege Tutzing
Im Jahre 2025 haben sich Felix Roth und ich, Caspar Buchwaldt, dazu entschieden die Semesterferien zu nutzen, um unser gewohntes Umfeld aus Hörsälen und Wirtschaftstheorien unseres VWL-Studiums gegen den Alltag in der Tagespflege für Senioren einzutauschen. Auf den ersten Blick hat unser universitärer Hintergrund wenig mit der Pflegebranche zu tun, doch unser Interesse am sozialen Bereich und insbesondere an der Arbeit mit älteren Menschen hatte uns zu diesem Praktikum motiviert.
Von Beginn an wurden wir herzlich in das Team aufgenommen und sehr gut in die Arbeit mit Senioren eingeführt. Hierbei ist zu erwähnen, dass Felix und ich nicht im gleichen Team mit anpackten, sondern wir auf die Tagespflege in Tutzing und in Bernried aufgeteilt wurden. Somit hatten wir die Chance zeitgleich sehr ähnliche Eindrücke zu sammeln, jedoch mit jeweils anderen Kollegen und Gästen. Wir beide hatten keine Probleme im Team anzukommen und fühlten uns im herzlichen Kollegenumfeld sehr wohl. Diese harmonische Zusammenarbeit spürten auch die Gäste, die jeden Morgen begeistert in die Tagespflege kamen.
Besonders beeindruckend war für uns der Umgang mit Menschen mit Demenz. Anfangs war uns nicht klar, was uns in dieser Hinsicht erwarten würde. Doch nach kurzer Einarbeitung lernten wir, wie Geduld, Empathie und kleine Gesten oft mehr bewirken als viele Worte. Ein Lächeln, eine gemeinsame Singrunde oder ein Spaziergang im Garten – all das kann Momente des Glücks schaffen.
Während unseres Praktikums haben wir in vielen Bereichen mitgeholfen: Wir haben bei den Mahlzeiten assistiert, Spiele und Bewegungsübungen begleitet und einfach Zeit mit den Seniorinnen und Senioren verbracht. Dabei merkten wir schnell, wie wertvoll zwischenmenschliche Begegnungen sind – nicht nur für die Gäste, sondern auch für uns selbst. In gemeinsamen Gesprächen bekommen die Gäste neue Eindrücke aus der jungen Generation, was sie antreibt, wie sie denkt und wie sie sich ihre Zukunft vorstellt. Natürlich profitieren sie auch von der frischen Energie und der körperlichen Fitness, mit der wir ihnen den Alltag in der Tagespflege erleichterten. Andersherum lernten wir viel über den Gästen, wie beispielsweise ihre Kindheitserfahrungen oder beruflichen Werdegänge. Besonders interessant war hierbei auch ihre Sicht auf Dinge und ihr Verständnis von Glück nach teilweise 80 oder gar 90 Jahren. Sie konnten uns mit ihrer beeindruckenden Erfahrung einige gute Anregungen mit auf dem Weg geben.
Die schönsten Momente sind aber natürlich das gemeinsame Lachen und die Freude an der guten Gesellschaft anstelle des tristen einseitigen Alltags zu Hause.
Zum Ende unseres Praktikums wurden wir übermannt von der Dankbarkeit der Gäste für unseren Einsatz und Engagement. Man merkte, dass sie die Arbeit, die man macht, wirklich wertschätzen und es sehr genießen, Kontakt zu Studenten aus der Generation Z zu haben.
Zuletzt bedanken wir uns sehr für die Zeit in der Tagespflege Tutzing und schauen auf sehr erfüllende und abwechslungsreiche Wochen zurück.