Mit Demenz leben - Humor kann helfen


Ausstellung "DEMENSCH" im Roncalli-Haus
Aufgrund der aktuellen Lage kann die ursprünglich für den 15.04. gelante Ausstellungseröffnung nicht stattfinden. Als Ersatz ist ein Dialogabend am 02. Juni um 17:30 Uhr mit Peter Gaymann und Prof. Thomas Klie geplant. Beide stehen zu Gesprächen bereit und berichten über das Projekt DEMENSCH. Die Ausstellung ist ab sofort im Roncallihaus unter den aktuellen Hygienemaßnahmen zu sehen..


BEsuchsverbot
© Peter Gaymann

Recht auf Demenz?

Thomas Klie
Es gibt nicht die Pille gegen Demenz – sie wird wohl auch nicht kommen. Auch mit unserer Lebensführung haben wir nur begrenzt Einfluss darauf, Demenz als »Weg aus dem Leben« vermeiden zu können. Wenn wir Demenz nicht heilen können, müssen wir mit Demenz leben lernen. Das gilt individuell, das gilt in Partnerschaften und Familien, in Nachbarschaften und Kommunen. das gilt für die ganze Gesellschaft. Es ist im Wesentlichen eine kulturelle Leistung, zur Lebensform Demenz eine andere und neue Haltung zu entwickeln, die Demenz als Herausforderung und gesellschaftliches Lern- und Reifungsfeld annimmt. Und es ist eine politische Aufgabe, die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass Menschen mit Demenz, aber auch ihre An- und Zugehörigen zu einem guten Leben mit Demenz befähigt werden. Gerade in Zeiten von Corona gibt es Anlass dazu, ein menschenrechtlich fundiertes Verständnis von Demenz zu formulieren: Ob daheim oder im Heim, ob im Krankenhaus oder in der Öffentlichkeit – die Rechte von Menschen mit Demenz, sie werden alltäglich tangiert. Und es waren und sind Menschen mit Demenz, die unter den Quarantänemaßnahmen nicht nur gelitten, sondern auch erheblichen gesundheitlichen Schaden genommen haben. Der Krankheitsverlauf beschleunigt sich rapide, wenn Menschen mit Demenz um den Kontakt mit den für sie wichtigen Menschen gebracht werden. Nicht wenige sind daran gestorben, dass ihre nahen Angehörigen nicht mehr täglich zu ihnen kommen konnten.

Wir brauchen Bilder und Geschichten, die zeigen, dass auch unter Bedingungen von Demenz ein gutes Leben -im Sinne von Martha Nussbaum möglich ist – und dass wir alle dazu beitragen können. Auch ein menschenfreundlicher Humor gehört dazu. Wir können nur mit Demenz leben lernen. Demenz als Lebensform ist, wie Rainer Marten es aus philosophischer Perspektive formuliert, eine Form gemeinschaftlichen Lebens. Es geht um die Frage, ob es gesellschaftlich zum gelingenden und erfüllten Leben gehört, lange und immer länger auch mit älteren Menschen zu leben, die in ihren inneren Welten zu Hause sind, die abwesend wirken, die verwirrt sind – eben mit Demenz leben.

Wenn jeder Mensch Subjekt der Würde ist, die Würde des Menschen nicht an Leistungsfähigkeit gebunden ist und zum Wesenskern des Menschen gehört, dann macht der Achtungsanspruch von Menschen nicht halt vor der Demenz. Dies so zu sehen, ist eine der wesentlichen kulturellen Leistungen unserer Gesellschaft. Menschliche Würde ist nicht essentialistisch, sie ist eine Sache der Praxis. Wie Rainer Marten es formuliert, hat Kant die Bestimmung der Menschenwürde auf den falschen Weg gebracht, indem sie für ihn (nur) in der reinen, durch keinen Affekt beeinflussten Vernunft gegeben war. Nichts aber hat aus sich heraus Würde und Wert, nicht einmal Gold. Zu Würde und Wert gehört die Schätzung, eben die positive (Be-)Wertung und Würdigung. Würde wird erlebbar, geschieht im sozialen Miteinander – als Würdigung. Würde ereignet sich in sozialer Interaktion. Verstehen wir ein Leben mit Demenz als Lebensform, würdigen wir Menschen mit Demenz und realisieren wir diese Würdigung in unserer Lebensteilung, dann ist dies Ausdruck einer Anerkennung eines Lebens mit Demenz. In einer bunten Gesellschaft, in einer Gesellschaft, in der niemandem die Würde abgesprochen werden darf, gibt es ein Recht auf Demenz – eben als Lebensform. Dieses Recht auf Demenz bleibt nicht allein appellativ, es fordert alle: Familien, Freundeskreise, Nachbarn – aber auch den Staat in seiner Verantwortlichkeit, für den wirksamen Schutz von Menschenrechten und der Sicherung von Bedingungen, die Teilhabe ermöglichen.

Literaturhinweis:
Recht Auf Demenz - Ein Plädoyer
Thomas Klie
Hirzel Verlag


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